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Das Mineralwasserparadox

Hast du schon einmal darüber nachgedacht, warum du Mineralwasser trinkst?

Rational betrachtet sprechen einige Gründe dagegen in Flaschen abgefülltes Wasser aus der Ferne zu trinken:

  • Lange Transportwege → Das Wasser kommt häufig aus teilweise hunderte Kilometer entfernten Gebieten. Es muss zunächst in deinen Supermarkt oder Getränkehandel transportiert werden, in der Regel per Lkw, wodurch der Verkehr auf unseren Autobahnen und Straßen zunimmt und klimaschädliches CO2 freigesetzt wird.
    Du kaufst das Wasser dann und transportierst es nach Hause, in vielen Fällen mit dem Auto, wodurch wieder CO2 freigesetzt wird. Wenn du nicht das schwere Wasser hättest,würdest du vielleicht zu Fuß oder mit dem Fahrrad einkaufen gehen.
    Dann musst du das Wasser noch in deine Wohnung schleppen, das trainiert zwar deine Arme, ist aber wahrscheinlich trotzdem keine Arbeit, die du gerne machst.

    • Flaschenverbrauch → Es werden Unmengen an Flaschen gebraucht um das Wasser abzufüllen.
      Im besten Fall trinkst du Wasser aus den standardisierten Mehrweg Glasflaschen, die können häufig wiederverwendet werden und müssen nur gespült werden, aber auch hierfür muss weiteres Wasser verbraucht werden. Durch die Standardisierung muss die Flasche nicht zu ihrem ursprünglichen Abfüllort, sondern kann am nächsten Abfüllort wiederverwendet werden.
      Daher ist es immer nachhaltiger Standardflaschen zu kaufen, auch bei anderen Getränken.
      Kaufst du nicht standartisierte Glasflaschen, verschlechtert das hohe Transportgewicht die Umweltbilanz von Glas gegenüber Plastikflaschen.
      Mehrwegflaschen aus Kunststoff können nicht ganz so oft wiederverwendet werden, sind aber auch noch verhältnismäßig nachhaltig.
      Einwegflaschen werden jedes Mal unter hohem Energieaufwand eingeschmolzen, neu produziert und sind daher besonders unökologisch.
      Diese Wertigkeit spiegelt sich auch im Pfand wieder. Das Ziel der verschiedenen Pfandbeträge ist es, zum Kauf nachhaltigerer Flaschen anzuregen.
      So kannst du – neben dem Pfandbetrag – die verschiedenen Flaschentypen unterscheiden: Einwegflaschen haben meist sehr dünne Wände, während Mehrwegflaschen stabiler sind (Glasflaschen sind aus Glas :P). (Quelle: NABU)
  • Kosten → Auch wenn Wasser in der Flasche nicht viel kostet, ist es immer noch deutlich teurer als Wasser aus der Leitung. Da du über dein Leben viel Wasser verbrauchst, lohnt sich auch bei den kleinen Preisen das sparen.

Die meisten Argumente gegen Leitungswasser lassen sich entkräften:

  • Qualität → Unser Leitungswasser ist eines der am besten kontrollierten Lebensmittel. In Mineralwasser sind – wie der Name schon sagt – zwar meist mehr Minerale, diese sind aber kein wichtiger Bestandteil unserer Ernährung – die meisten Minerale nehmen wir im Essen auf. (Quelle: Spiegel Online)
  • Sprudel → Viele mögen Wasser nur mit Kohlensäure, doch auch dieses Argument zieht nicht, da es günstig Wassersprudler gibt, mit denen du dir zuhause selber Sprudel machen kannst.
  • Geschmack→ Das wohl stärkste Argument, gerade wo das Wasser sehr hart, also kalkhaltig ist, schmeckt Leitungswasser vielen nicht. Der Geschmack ist aber vor allem eine Frage der Gewohnheit. Mit ein bisschen „Augen zu und durch“ schaffst du es schnell dich an den Geschmack zu gewöhnen.

Du musst jetzt nicht direkt alle Wasserflaschen rausschmeißen und nur noch Leitungswasser trinken. Aber wenn ich bei dir zumindest ein Bewusstsein für das Mineralwasserparadox geweckt habe und du zwischendurch mal Leitungswasser statt Mineralwasser trinkst, hilft uns das schon weiter.

Jonas
Pfadfinder, EU-Bürger, Verteidiger der Demokratie

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