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Idee N°7: green guerillas – faire Kleidung in Köln

Quelle: green guerillas auf Facebook

Nicht erst seit dem Einsturz des Textilfabrikgebäudes 2013 in Bangladesh sind die menschenverachtenden Produktionsbedingungen in der Textilbranche uns Käufer*innen von Kleidung sehr bekannt. Doch stellt sich meistens die Frage, welche Alternativen wir als Konsument*innnen denn besitzen. Die Antwort: gar nicht mal so wenige. Man muss sie nur finden. Für alle Kölner*innen ist das seit einigen Jahren sehr leicht: green guerillas, von denen es inzwischen zwei Läden in Köln gibt (Südstadt und Belgisches Viertel), bietet eine breite Auswahl an kleinen Modelabels, die Bio-Baumwolle verwenden und fair produzieren lassen (zertifiziert durch GOTS und Fairtrade). Andere Kleidung findet den Weg in den Laden nicht. Und die Auswahl ist erstaunlich groß. Labels wie das Kölner Armedangels oder das Hamburger Recolution zeigen außerdem, dass faire Mode sehr stylisch sein kann und nichts mit Leinengewändern aus dem Eine-Welt-Laden zu tun haben muss. Wenn Ihr bei green guerillas (oder auch in den Online Stores der Labels für die Nicht-Kölner*innen) einkauft, unterstützt Ihr zudem eine lokale, junge Wirtschaft abseits der riesigen Textilunternehmen.

Einen Haken hat die Sache allerdings: den Preis. Eine Hose findet Ihr hier nicht unter 90€. Wer eh gerne Markenkleidung kauft, findet hier natürlich eine gute Alternative. Wer aber ein eher kleines Budget hat, wird sich mehrmals überlegen, ob er*sie wirklich so viel Geld ausgibt. Der hohe Preis liegt nicht nur an den höheren Löhnen, sondern natürlich auch daran, dass hier Mode nicht für die Masse wie beispielsweise bei H&M produziert wird. Es sollten also am besten auch die großen Textilfirmen daran arbeiten, dass sie faire Mode zu auch für Verbraucher*innen mit kleinem Budget akzeptablen Preisen anbieten. Da der Lohn der Näher*innen oft im Centbereich liegt, würde selbst ein doppelter oder dreifach höherer Lohn Kleidung nicht direkt zum Luxusgut machen (der Lohn ist natürlich nur ein Aspekt neben Arbeitszeit, Arbeitsschutz, usw. Mehr dazu bspw. bei der Fair Wear Foundation). Ein Weg dahin könnte über die Fair Wear Foundation gehen, hier sind beispielsweise H&M oder Primark bisher noch kein Mitglied.

Und auch bei Mode zählt in Punkto Nachhaltigkeit vor allem: weniger ist mehr. Nachhaltiger als neu kaufen ist natürlich länger tragen, second hand kaufen oder Kleidung mit anderen Menschen tauschen. So kann man dann auch bei knappen Budget wenigstens ab und zu das ein oder andere Kleidungsstück bei green guerillas kaufen, es am besten lange tragen oder nach einer Zeit zur Kleidertauschparty mitbringen.

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